L-Cystin (E921), eine von Bakterien produzierte Aminosäure. Was wissen wir noch über sie?

Cystin ist eine nicht-essentielle Aminosäure, die aus zwei Cysteineinheiten (E920) besteht, die durch eine Cystinbrücke verbunden sind. Es ist ein weißer Feststoff, der in Wasser leicht löslich ist.

Wichtige Punkte zu E921 – L-Cystin:
Es ist eine natürliche Substanz
Die Nutzung in der Tschechischen Republik ist nicht gestattet
Nicht geeignet für Kinder
Es ist kein Allergen

Produktion E921

L-Cystin wird klassischerweise durch Erhitzen von Cystin-reichen Proteinen mit Salzsäure gewonnen, die Proteinbestandteile werden dann getrennt und das Cystin isoliert. Seit 2001 wird L-Cystin aus dem Bakterium Escherichia coli unter Verwendung von Glukose und Mineralsalzen hergestellt.  

Es kommt natürlich vor allem in Keratin (Nägel, Haare, Haut, Hörner, Federn etc.) und vielen pflanzlichen Proteinen vor.

Wofür wird L-Cystin verwendet?

L-Cystin wird in der Lebensmittelindustrie, in der pharmazeutischen Industrie und auch in der Kosmetik eingesetzt.

  • In der Lebensmittelindustrie als qualitätsverbessernder Stoff bei der Herstellung von Brot, Backwaren und Cerealien sowie in der Fleischverarbeitung
  • In der Pharmazie wird es zur Wiederherstellung von Nägeln und Haaren, aber auch als Mittel zur Heilung verletzter Augen verwendet
  • In der Kosmetik wird es in Cremes zur Verlangsamung der Hautalterung und auch in der Haarkosmetik eingesetzt

Ist L-Cystin gesund?

Für die US-amerikanische FDA (Food and Drug Administration) wird L-Cystin allgemein als sicher anerkannt.

Obwohl L-Cystin natürlichen Ursprungs ist, kann es aus gentechnisch veränderten Escherichia coli-Mikroorganismen hergestellt werden, was diesen Zusatzstoff in vielen Ländern von der Liste der zugelassenen Substanzen ausgenommen hat.

Das Vorhandensein von Cystin im Urin weist oft auf Probleme mit der Rückresorption der Aminosäure hin. Bei Hunden wird diese Störung als Cystinurie bezeichnet (es handelt sich um eine genetisch bedingte Stoffwechselstörung). Beim Menschen kann die Ausscheidung hoher Konzentrationen von Cystinkristallen auf Cystinose hinweisen, eine seltene genetische Erkrankung.

Verwendung in der EU vs. USA vs. Welt

Die Verwendung von E921 ist in der Europäischen Union, der Schweiz, Australien und Kanada nicht gestattet. Erlaubt ist es in den USA, wo dieses „E“ allerdings nicht in Bio-Lebensmitteln enthalten ist.

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